Sonntag, 19. Januar 2014

Eine widerspenstige Zündkerze – das Aus für unseren Traum?



Gestern sollten ja die Zündkerzen raus – alle bis auf eine waren ja auch willig, den Motorblock mit guten Zureden (mittels geeignetem Werkzeug und der Kraft des Hausherrn) zu verlassen. Eine machte Zicken und konnte wegen der einbrechenden Dämmerung nicht mehr überredet werden. Jede Menge WD40 (ähnlich Caramba) und eine Nacht Ruhe sollte hier Überzeugungsarbeit leisten.

Da das Wetter und die Arbeitslust eher zu Indoorarbeiten geeignet war, ging es an den Einbau der Schlafzimmerbeleuchtung. Also Heizlüfter in den Wohnaufbau, gemütlich gefrühstückt und den Tag mit sonntäglicher Ruhe beginnen war angesagt. Ein vorhandenes Labornetzteil, welches die erforderliche 12 Volt Spannung in Ermanglung der Aufbaubatterie erzeugen sollte, angeschlossen, Werkzeug und sonstige Material bereit gelegt. Dann sollte es ans Werk gehen.

Aber da war ja noch die zickige Zündkerze. Die Schrauberehre meines Mannes lies es nicht zu, da heute nicht noch mal einen Versuch zu starten. Also Werkzeug angesetzt und viertelumdrehungsweise vor und zurück gedreht – bis die Zicke verspielt hatte.

das ganze Ausmaß der Beschädigungen ist auf dem Bild nur schwer zu erkennen

Bei einer maximalen Vergrößerung des Bildes erkennt man, dass die unteren Gewindegänge Reste eines Gewindereparatureinsatzes enthalten, die Zündkerze am mittleren Ring (Gravur Germany) schon vor dem Einbau mit vermutlich einer Zange verunstaltet wurde, wahrscheinlich um die Reparaturbuchse aufzuschrauben und am Sechskant die Spuren des gewaltsamen Einbaus und zusätzlich die Spuren des „gewaltsamen Ausbaus“

Dann die Erkenntnis: „Pfusch auf der ganzen Linie, was der Schrauberkollege da fabriziert hat!!!“ So wie die Zündkerze (okay das kleinere Übel, da diese ja sowieso auf den Müll sollte) und das Kerzengewinde im Zylinderkopf (das erste ernsthafte Problem, welches unserer Traum zum Scheitern verurteilen könnte) aussieht, muss der Vollpfosten die Zündkerze mangels Kenntnis oder Geduld offensichtlich schief angesetzt haben und dann mit derartiger Brachialgewalt – entgegen allen Grundsetzen des fachgerechten Zündkerzenaustauschs, bei dem man die Kerzen mit der Hand vorsichtig soweit wie möglich eindreht – eingeschraubt haben, dass der Sechskant an der Kerze schon verformt war.

Mindestens zwei Liter Kaffee und einige Zigaretten sowie einer gründlichen Recherche im Internet später – ganz aus ist der Traum noch nicht! Aber schlimmstenfalls nach derzeitigem Recherchestand muss der Zylinderkopf runter und zum Instandsetzen gegeben werden. Ein Riesengap in der Wohnmobilkasse könnte hier das Ergebnis sein. Es gibt vielleicht noch eine kostengünstigere Möglichkeit – dazu muss der Schaden am Gewinde im Motorblock allerdings noch gründlicher untersucht werden.

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