Sonntag, 9. Februar 2014

Reinigung des Vergasers




Meine Begeisterung über dies Indooraktivität des Hausherren hielt sich verständlicherweise in engen Grenzen :-( .. der Benzingeruch zog wirklich durch alle Räume.

Einen Warnhinweis für ebensolche ambitionierte Hobbyschrauber aus rechtlichen Gründen vorweg: „Wer mit Benzin und in wie in der Folge beschrieben mit Feuerzeuggas hantiert sollte tunlichst das Rauchen einstellen und andere offene Feuer, wie zum Beispiel Kerzen oder ähnliches dringend vermeiden und die Arbeits- beziehungsweise Wohnräume anschließend gründlich lüften!!!“

Nun das pappige, ölige Ding wurde erst mal von allen Seiten ausgiebig begutachtet und dann mit einer ausgedienten Zahnbürste und etwas Benzin gereinigt.
Danach wurde zu meinem Entsetzen eine meiner Lieblingstassen zweckentfremdet und als Schrauben und Kleinteilemagazin verwendet (meinen Protestschrei könnt ihr Euch bestimmt vorstellen).



Im Schwimmergehäuse wurde öliger Schlamm entdeckt und entfernt. Herkunft der dort eigentlich nicht hin gehörenden Verunreinigung könnte die Beimischung von 2-Takt-Öl, die in einigen Foren diskutiert wird sein – oder einfach Verunreinigungen der letzten rund 35 Jahre.

Die Düsen des Vergasers wurde durchgepustet – unter Verwendung einer Nachfüllflasche für Gasfeuerzeuge. Flüssiges Butan gilt als Lösungsmittel welches verdampft und dann wie Druckluft wirkt. Achtung!!! … die Wirkung ist ähnlich aber offenes Feuer ist dringend zu vermeiden.



Als nächstes wurde der Hubkolben für die Volllast-Anreicherung gängig gemacht und der Schwimmerstand überprüft.

Bei näherer Betrachtung war das Leerlaufabschaltventil mit einer Dichtmasse (bekanntermaßen lieben Camper ja Dekalin) und einem Kupferring eingeschraubt und konnte wegen des zu großen Kupferringes (ca. 5mm) nicht tief genug eingeschraubt werden. Mittels eines üblicherweise an dieser Stelle verbauten O-Rings konnte das Ventil wieder in die richtige Stellung gebracht werden und oh Wunder.. es tropft an dieser Stelle auch nichts mehr. Die Funktionsprüfung ergab später wieder ein einwandfreies Bild (Stecker bei laufendem Motor abziehen und sofortiges Abschalten des Motors)

Der Drosselklappenspalt wurde für den erhöhten Leerlauf auf 0,5 mm eingestellt. Hierzu wurde der Reinigungsdraht eines Druckbleistiftes mit 0,5 mm Minen als Lehre verwendet.

Beim Zerlegen des Vergasers wurde schnell klar die Originaldichtungen sind nicht mehr zu retten. Jetzt gibt es wiederum zwei Möglichkeiten:


  • Beschaffung von Originaldichtungen von Mercedes (eventuell bei Mercedes Classic Service für viel Geld) oder bei ebay als Universaldichtungssatz noch erhältlich
  • Zuschneiden der Dichtungen aus Dichtungspapier (relativ preisgünstige aber arbeitsaufwändige Lösung).

Der Hausherr entschied sich für die arbeitsaufwändigere Methode. In einschlägigen Schrauberforen wird die Verwendung von Tetrapack-Papier als Dichtungsmaterial empfohlen- wir haben allerdings von unserem freundlichen Autoteilehändler um die Ecke aus dessen Fundus beim letzten Einkauf ein reichlich großes Stück dieses Papiers als Dreingabe erhalten und konnten daher auf das Ersatzmaterial verzichten. Insgesamt vier Dichtungen mussten in mühevoller Kleinarbeit erstellt werden.

Nun konnte der Vergaser wieder zusammengebaut werden – meine Lieblingstasse eigenhändig vom Hausherren gründlich gereinigt und in die Spülmaschine verbracht werden. Die Aufregung darüber meinerseits hatte sich inzwischen genau wie der Benzingeruch im Haus wieder verflüchtigt.

Aber nun kam der spannende Moment... Würde der Motor laufen und wie stellt man einen Vergaser richtig ein.

Hierüber im nächsten Beitrag – vom Hausherrn persönlich geschrieben mehr....



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