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Montag, 13. Januar 2014

Oldtimer - die Ersatzteilbeschaffung ähnelt einem Puzzle

 

Nachdem wir gestern eine erste Bedarfsliste für den Wartungsrückstand am Motor erstellt haben, ging es gestern Abend und heute den ganzen Tag um die Recherche: „Wo bekommt man was und zu welchem Preis?“

Als erstes der - inzwischen aus eigener Erfahrung stammende - Rat – wer plant sich ein Oldtimerwohnmobil zu kaufen, sollte folgende Dinge und Eigenschaften besitzen:

  • erhöhte Stress - Resistenz bei Reparaturen
  • detektivische Fähigkeiten
  • gern die Stecknadel im Heuhaufen suchen
  • Geduld ohne Ende
  • eine gutgehende Internetverbindung
  • eine Telefonflat
  • einen Ebay- und Amazonaccount
  • keine Angst vor Fehlschlägen
  • das technische Verständnis, wie man nicht Originalteile modifizieren kann um sie passend zu machen
  • die nötigen Kenntnisse und Werkzeuge
  • keine Angst vor schmutzigen Händen
  • eine geduldige Partnerin
  • … und das nötige Kleingeld

Es ist eine irrige Annahme, dass Oldtimer im Unterhalt billiger sind als zeitgenössische Fahrzeuge. Okay – Steuer und Versicherung für die Oldies sind gnadenlos günstig, ein weiterer Vorteil ist die „grüne Plakette“ um in Umweltzonen fahren zu können – auch ohne die sonst erforderlichen Auflagen. Allein der Zeitaufwand und die erhöhten Kosten bei den Ersatzteilen fressen den Steuer- und Beitragsvorteil schnell auf.

Zum Beispiel einen Luftfilter für ein modernes Auto bekommt man im Zubehörhandel nahezu an fast jeder Ecke und zahlt nicht viel mehr als 10,00 Euro. Einen Luftfilter für unseren Bremer (zugegebenermaßen der Motor Typ M115.xxx ist kein Exot, der aber nur rund vier Jahre als M115.972 so in dieses Fahrzeug eingegebaut wurde) ist bei allen Herstellern nicht mehr lieferbar. 

Und der vorhandene Filtereinsatz aus 1994 ist auf keinen Fall mehr weiter zu verwenden.



Einzige Bezugsquelle, die wir recherchieren konnten ist Mercedes Benz Classic . Hier kann man unter Umständen gegen großes Geld noch vieles was das Auto begehrt bekommen.

Wir haben nun „Glück“ gehabt und aus einer Werkstattauflösung bei Ebay ein passendes Originalteil für knapp 20,00 Euro inklusive Versand zu ergattern. Ähnliche Probleme sind Unterbrecherkontakte oder Zündkondensatoren – Ergebnis der Recherche und einiger Telefonate mit Autozubehörhändlern: „Nicht mehr lieferbar!!!“ Hier bleibt dann nur Improvisation – immer mit dem Risiko die begehrte Oldtimerzulassung wegen nicht originalgetreuer Teile zu riskieren.

Kein Problem zum Glück nach derzeitigem Kenntnisstand sind die Beschaffung von Zündkerzen, Öl- und Benzinfilter.

Wir sind immer noch auf der Suche nach Bezugsquellen und/oder Referenzlisten mit vergleichbaren Alternativen – wer hier helfen kann: „Bitte nehmt Kontakt mit uns auf!“

Nachdem wir am Thema Luftfilter fast verzweifelt wären, hat der Herr des Hauses noch einen Geheimtipp in Sachen Luftfiltereinsätzen gefunden. Es gibt viele Industriestaubsauger in denen ganz ähnliche Modelle von Luftfiltern verbaut sind :-)

Wer also in der misslichen Lage ist kein Originalteil mehr im Autohandel zu bekommen, sollte sich mal zum Beispiel auf Filtrak-Brandt umsehen und hier ganz gezielt bei den Downloads die Vergleichsliste studieren. Auch übliche Staubsaugerfilterversender wie  Staubsaugerbeutelshop.de
 oder  der Filtermax.de können als hilfreiche Quellen dienen.

Sonntag, 12. Januar 2014

Bestandsaufnahme im Motorraum


Zum Glück war heute das Wetter den Schrauberplänen meines Mannes besser gesonnen.

Zwar immer noch kalt aber trocken und sonnig.

Also raus aus den guten Klamotten und rein in die Schraubermontur und raus in den zum Glück von der Straße nicht einsehbaren Hof.

Es dauerte keine zehn Minuten bis die Horrormeldungen aus dem Hof bis zu mir gelangten.

Hier die heute Abend erstellte Mängelliste des Hausherren:

Wir erinnern uns..   unser Traummobil wurde ja "angeblich" immer in einer Mercedeswerkstatt gewartet...

Hier zumindest der letzte Nachweis:



km 176.377
heute km 179.172

Einstellvorschrift für Abgas laut Werk: 1,5 ...2,5 %
gemessen 0,22 %

das ist fast unmöglich, besser als ein Neufahrzeug mit G-Kat
war der Mess-Schlauch abgefallen?

Das Fahrzeug verbraucht ca. 20 ... 25 l/100Km
Leerlauf wie „ein Sack Nüsse“
bekommt Husten, wenn man mehr als 3/4 Gas gibt

 
Die regelmässige Wartung sieht man am ausgebauten Luftfiltereinsatz,
gewechselt 9/1994 bei 134.500 km



welche Werkstatt verzichtet auf den lukrativen Wechsel?

 
Wahrscheinlich liegt es an der überragenden Mercedesqualität, dass der Motor laut Messprotokoll so sauber läuft, trotz folgender schwerer Wartungsversäumnisse:

 
ein Unterdruckschlauch am Vergaser abgefallen
Choke-Klappe öffnet nicht ganz
Stellung der Steuerkurve: geht nicht ganz zurück, Abstand für Einstellschraube des erhöhten Leerlaufs mit Abstand ca. 2mm (Sollwert: gerade berühren)
Leerlaufabschaltventil locker
Alles innerlich verölt und verdreckt




 
Schließlich wurde ja reichlich Öl eingefüllt. Ölstand deutlich sichtbar oberhalb der Maximalmarke. Der Schlauch der Kurbelgehäuse-Entlüftung trieft, das Luftfiltergehäuse ist ölig.


Der Schlauch an der Unterdruckdose für die Zündverstellung ist löcherig/porös
Die Zündkerzen verrußt


 
Erstaunlicherweise stimmt der statische  Zündzeitpunkt, obwohl die Kontakte des Unterbrechers sehr stark abgebrannt sind und stark verfärbt, evtl. ist der Kondensator defekt.

 
Sonstige Mängel:

  • Dichtung unter dem Flansch des Abgaskrümmers hängt raus
  • Benzinfilter uralt - aber  noch durchlässig, sonst könnte unser "Alptraum" ja nicht so saufen
  • Mechanismus der Ansaugluftvorwärmung abgebrochen und ohne Funktion
 
Was ist sonst noch aufgefallen:
  • Dichtung der Motorhaube ca. 5cm am Stoß geschrumpft, das erklärt, warum es im Innenraum so laut ist als ob man Diesel fährt
  • irgend ein Kabel hängt lose herum, wozu das gehört?
  • Leukoplast ersetzt Isolierband 
  • von der Batterie gehen ungesicherte dünne Kabelchen weg, einfach unter die Mutter der Polklemmen geschoben - aber so eine Batterie liefert ja höchstens 300 Ampere, aber vor 12 Volt hat niemand Angst und kann sich kein Feuerwerk vorstellen.
  •  ..... 
Okay..   die Bestandsaufnahme wurde an dieser Stelle erst mal beendet. Der Zigaretten und Kaffeekonsum stieg um einiges. Nach grob überschlägiger Rechnung belaufen sich allein die Materialkosten um diese bereits zu Tage getretenen Mängel zu beheben bei rund 200,00 Euro. Die Schrauberstunden um dies alles in Ordnung zu bringen sind derzeit noch nicht absehbar.


..  aber Griechenland ruft ;-)